Vermögen aufbauen mit „grünen“ Investments? Während Greta Thunberg mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz der Gesellschaft permanent einen Spiegel vorhält und sogar die EU nun an einem Green Deal mit Investitionsmöglichkeiten zur Rettung der Ökonomie arbeitet, erlebt auch die Investment-Branche einen Paradigmenwechsel. Und diese veränderte Kundennachfrage wirkt sich selbstredend auf das Produktangebot aus.
Man stelle sich vor, jeder würde seine Ersparnisse und Altersvorsorge kollektiv dafür einsetzen, um eine finanzielle Botschaft an Unternehmen und Regierungen zu senden! Geld ist Macht. Und private Sparkonten können ein durchaus effektiver Weg sein, um Veränderungen anzustoßen. Zwar nicht so laut wie Protestbewegungen und jedes mit lautstarken Parolen geschwenktes Plakat bei Demonstrationen, aber vielleicht auf mittlere Sicht deutlich wirksamer.
Und selbst Klimawandelskeptiker und Diversitätsverweigerer haben es mittlerweile schwer, die veränderten Trends bei Verbrauchern und die Menge an Geldern und Investitionsmöglichkeiten, die diese mit sich bringen, zu ignorieren. ESG sind drei Buchstaben, die man in Investmentkreisen zuletzt immer mehr hört.
Die Kriterien für ethische Investments – Environment, Social, Governance; Umwelt, Soziales, Unternehmenspolitik – haben sich einen Platz in der breiten Anlegerschaft gesichert. Die Grundannahme ist, dass Unternehmen und Institutionen, die umweltschonend agieren, ihre Angestellten gut behandeln und eine starke, nachhaltige Unternehmensführung an den Tag legen, langfristig finanziell besser abschneiden werden. Was bei immer Menschen eine der Grundlagen ist, um sich mit einer entsprechend grünen Kapitalanlage ein Vermögen aufzubauen.
Um die Verbindung zwischen stabiler Unternehmensführung, einem nachhaltigen Geschäftsmodell und den Aktienpreisen eines Unternehmens herzustellen, muss einem nicht die Quadratur des Kreises gelingen. Der Abgas-Skandal bei VW, die Bilanzfälschung und daraus resultierende Insolvenz des US-Konzern Enron, die Ölkatastrophe von BP sind nur drei wenige, dafür aber einer breiten Masse bekannte Beispiele dafür, wie ESG-Misswirtschaft die Anteilspreise in einen Sinkflug stürzen – oder sogar das Renommee weltbekannter Namen ruinieren kann.
Mit grünem Investment Vermögen aufbauen & die Wirtschaft verändern
Mit nachhaltigen, ethisch und moralisch vertretbaren und grünen Investments können Anleger und Anlegerinnen nicht nur derartige Desaster vermeiden, sondern auch noch Unternehmen unterstützen, die sich aktiv dafür entscheiden, ihren Nutzen aus Geldern zu ziehen, die von Regierungen zur Lösung ökologischer Probleme bereitgestellt werden. Das ist finanziell absolut sinnvoll – unabhängig von der persönlichen Meinung zum Thema Klima- und Umweltschutz.
Blickt man etwa mal auf den Klimawandel, stellt man fest, dass Investoren der Förderung erneuerbarer Energien und anderer, emissionsarmer Projekte innerhalb von circa 10 Jahren weitere 1,5 Billionen Dollar pro Jahr bereitstellen müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen.
Für Unternehmen bietet das natürlich gute Gelegenheiten, auf einer kapitalkräftigen Welle zu surfen. Und für Anleger die Möglichkeit sich auf nachhaltigen Investments ein Vermögen aufbauen zu können – mit gutem Gewissen!
Die Nachfrage nach grünen Investments steigt rapide an
Obwohl nur ungefähr einer von fünf Anlegern weiß, wofür die Abkürzung ESG steht, zeigt sich ein Großteil von Bankkunden doch interessiert an den Investitionsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Dabei lassen sich immer wieder auch geschlechter- und altersspezifische Unterschiede ausmachen.
Während für männliche Anleger bei allem guten Willen immer noch die Rendite im Vordergrund steht und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, sowie Umwelt- und Klimaschutz eher zweit-, respektive drittrangig sind, verhält es sich bei Frauen etwas anders. Für viele Anlegerinnen ist eine sozialverträgliche Firmenpolitik der wichtigste Kritikpunkt, gefolgt von ökologischen Belangen und erst an dritter Stelle rangieren die Renditen.
Umweltbelange sind auch einer jüngeren Zielgruppe wichtiger. Privatanleger, die die 55 überschritten haben, interessieren sich nicht so sehr für diese Schwerpunkte. Auch, weil beim Thema „grünes Investment“ oft die Annahme vorherrscht, dass es sich um eine Art finanziellen Ablasshandel handle.
Doch eine Vielzahl von Studien widerlegen dieses Vorurteil. Eigentlich reicht ein kurzer Blick in die erfolgreichsten ESG-Investments aus, um zu sehen, dass diese Form der Geldanlage nicht zwangsläufig mit niedrigeren Renditen einhergeht. Manche grüne Investments performen sogar besser, als herkömmliche Alternativen.
Nachhaltig Vermögen aufbauen: Welche Investment-Möglichkeiten gibt es?
Wer sein Geld gerne nachhaltig, sozial verträglich und grün anlegen und so ein Vermögen aufbauen möchte, hat heutzutage mehr Auswahl als je zuvor. Zuallererst sollte man seine Prioritäten festlegen. Will man Sektoren wie Tabak, Waffen, „dreckige“ Energie und Pornografie ausschließen, sollte man nach „ethischen“ Fonds suchen. So kann man derlei Aktien aus dem eigenen Portfolio ausschließen. Nimmt man eine etwas optimistischere Haltung ein, kann man nach „nachhaltigen“ Fonds suchen, mit denen man in nachhaltig wirtschaftende, zukunftsorientierte Unternehmen investiert.
Mit der Wahl sogenannter „Impact Funds“ (wirkungsorientierte Fonds) entscheidet man sich für die wohl strengste Version grüner Investments, wenn man sich ein Vermögen aufbauen möchte. Diese Fonds sind ähnliche Anlageprodukte wie Nachhaltigkeitsfonds, müssen aber enger gesteckte Richtlinien und Nachweispflichten darüber, welche positiven Auswirkungen die Investitionen haben, einhalten.
Nachdem man seine individuellen Kriterien priorisiert hat, geht es darum, passende Anbieter zu finden, die grüne Investments ermöglichen und bei der Auswahl der Produkte und Unternehmen helfen, die die gewünschten Merkmale erfüllen. Dabei haben private Anleger die Wahl zwischen individuellen und vorgefertigten Portfolios.
Welche Option für das eigene grüne Investment besser ist, ist davon abhängig, wie gut die persönliche Vorstellung und eventuelle Bestands-Portfolios übereinstimmen.
Grünes Portfolio nach Maß oder gebrauchsfertig investieren?
Die Frage nach einem maßgeschneiderten oder gebrauchsfertigen Portfolio ist einerseits eine Frage der ESG-Standards, die man als Anleger und Anlegerin anlegt. Andererseits auch eine Persönlichkeitsfrage. Denn viele Neuanleger sind oft etwa mit der schieren Auswahl an Produkten und Unternehmen überfordert. Andere möchten einfach so wenig Aufwand wie möglich mit ihrem grünen Investment haben.
Weil sich grüne Investments im Aufwind befinden, werden Schlagworte wie „nachhaltig“ gerne zu Marketing-Zwecken eingesetzt, ohne, dass sich das auch inhaltlich in den Anlageprodukten wiederfindet. Zu versuchen, welche Fonds wirklich sozial verantwortlich oder nachhaltig und grün sind, gleicht oftmals einer Sisyphos-Arbeit. Rating Agenturen erleichtern hier zwar den Überblick, dennoch ist es für viele Kleinanleger schier unmöglich, echte grüne Investments vom „Greenwashing“ zu unterscheiden.
Experten in der Anlageberatung und Vermögensverwaltung mit grünen Investmentprodukten nehmen anlagewilligen Investoren und Investorinnen diese mühevolle Aufgabe ab, um das eigene Geld nicht nur für sich, sondern auch für den guten Zweck arbeiten zu lassen.
Nachhaltig Vermögen aufbauen – zu guter Letzt
In allen Fällen bietet vividam die optimale Vermögensverwaltung an: Wir beraten Sie innerhalb unseres Netzwerks gerne ausführlich und stellen ein auf Ihr Risiko abgestelltes Portfolio zusammen. Sie können uns aber auch, wenn es sich z.B. um ein größeres Vermögen einer Familie oder Stiftung handelt, die gesamte Zusammenstellung und Verwaltung Ihres nachhaltigen Portfolios im Rahmen einer individuellen Vermögensverwaltung überlassen. Diese werden wir nach bestem Wissen und Gewissen gemäß Ihren Prioritäten und Werten strukturieren.
Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.
Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.