Was wünschen sich Frauen, wenn es um den eigenen Vermögensaufbau geht? Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Frauen im Großen und Ganzen nachhaltige Anlagen bevorzugen. Das heißt, sie bevorzugen vor allem Unternehmen mit einer starken Umwelt- und Sozialpolitik. Und es zeigt sich, dass eine wachsende Zahl von Frauen daran interessiert ist, ihr Geld in Unternehmen zu investieren, die mit ihren eigenen Werten übereinstimmen.
Auch wenn sich nach wie vor nur ein knappes Drittel der Frauen mit Geldanlage befassen, legen viele weibliche Anleger Wert auf eine nachhaltige Wirkung ihrer Investments. Doch neben Umwelt- und gesellschaftlichen Aspekten zählt bei ihnen auch eine gute Beratung.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Studie zum deutschen Investitionsverhalten, die von der Klimaschutzgenossenschaft The Generation Forest in Auftrag gegeben wurde. Die im August veröffentlichte Umfrage befragte mehr als 2.000 Personen ab 18 Jahren.
Anlegerinnen überwiegen bei nachhaltigen Investments
Vor allem zeigt sich beim detaillierten Blick auf die Studien-Ergebnisse eins: Frauen überwiegen als Anlegerinnen bei nachhaltigen Investments. Zwar ist der generelle Anteil an Frauen unter Investoren im Vergleich zu den Männern geringer, doch bei der Nutzung nachhaltiger Investment-Angebot an der Spitze: Die Ergebnisse in Zahlen:
- 52 Prozent der männlichen Befragten zeigten ein generelles Interesse an Finanzen und Geldanlagen im Spezifischen
- Lediglich 32 Prozent der Frauen beantworteten diese Frage mit einem „Ja“
Anders verhielt es sich bei der Fragestellung, welche Bedeutung, das Thema Nachhaltigkeit bei den eigenen Investments hat oder zumindest haben könnte. Und da zeigt sich, dass Frauen hier deutlich stärker in Richtung Nachhaltigkeit tendieren als die Männer:
- So antworteten 49 Prozent der Anlegerinnen, dass sie ein „sehr starkes“ oder zumindest „eher starkes“ Interesse an „grünen“ Investmentangeboten hätten
- Bei den Männern konnten sich lediglich 45 Prozent der Befragten für eine rein nachhaltige Geldanlage begeistern. Zudem gaben einige der befragten Männer an, sich mit dieser Form der Geldanlage überhaupt nicht auszukennen und allein aus diesem Grund kein Interesse zu haben.
Spannend hingegen und durchaus konträr zu den zuvor genannten Ergebnissen ist die Antwort der Befragten in Bezug auf ein aktuelles finanzielles Engagement in nachhaltige Anlageprodukte. So gaben
- 18 Prozent der Frauen an nachhaltige Anlageprodukte zu nutzen
- 19 Prozent der männlichen Anleger beantworteten diese Frage mit einem Ja
Auch beim Thema „soziale Verantwortung“ zeigt sich ein klares Bild. So befürworten mehr als 77 Prozent der Frauen die folgende Aussage
„Wer Geld nachhaltig anlegt, übernimmt Verantwortung für seine Mitmenschen“.
Unter den Männern sind lediglich 69 Prozent dieser Meinung.
Zu guter Letzt die Frage, worin die Befragten am liebsten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ihr Kapital investiert sehen möchten.
- 45 Prozent der Befragten streben mit Ihren Investments die Entwicklung klimafreundlicher Technologien und Innovationen an
- 25 Prozent wollen zum Schutz der Urwälder beitragen
- 11 Prozent setzen ihren Schwerpunkt auf den Schutz bedrohter Tierarten
- 7 Prozent sehen im Einsatz des Erhalts für lokale indigene Gemeinschaften ein wichtiges Investitionsziel.
Das Fazit
Die Studien-Ergebnisse zeigen vor allem eins recht deutlich: Frauen sind wählerischer und denken beim Thema langfristiger als ihre männlichen Pendants. Zudem setzen sie bei ihren Anlagezielen andere Schwerpunkte. Für sie nicht zwingend an erster Stelle die Rendite, sondern vielmehr der Anspruch mit ihrem Investment etwas Gutes zu tun. Eine Erfahrung, die wir auch bei unserer Anlegerschaft täglich machen.
Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.
Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.