Die Klimakonferenz COP24 im polnischen Kattowitz ist beendet. Wie manchmal auch beim Fußball wurde erst in der Verlängerung am 15. Dezember nach zweiwöchigen Verhandlungen ein Ergebnis erzielt. Doch ist das wirklich der Durchbruch? Es gibt geteilte Ansichten … Doch dazu gleich mehr.
Wofür steht „COP“?
Vorab: Für was steht denn überhaupt COP? COP ist die englische Abkürzung für „Conference of the Parties“ der Vereinten Nationen. Wikipedia sagt dazu folgendes
„Die UN-Klimakonferenz (englischer Originaltitel United Nations Climate Change Conference, auch (Welt-)Klimagipfel oder Welt-Klimakonferenz) ist die jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP) der UN-Klimarahmenkonvention. Seit 2005 ist die Konferenz um das Treffen der Mitglieder des Kyoto-Protokolls ergänzt worden (Meeting of the Parties to the Protocol, MOP).“
Sinn, Zweck und Ziel der Klimakonferenz
Im Mittelpunkt der Klimakonferenzen stand lange Zeit ein Nachfolgeprotokoll für das 2012 auslaufende Kyōto-Protokoll zu entwickeln. Dies ist bislang das einzige völkerrechtlich verbindliche Instrument der Klimaschutzpolitik. Im Kyōto-Protokoll selbst sind nur vergleichsweise geringe Verpflichtungen der Industrieländer zur Reduktion ihres Ausstoßes an Treibhausgasen festgeschrieben …
Eine globale Post-Kyoto-Regelung, an die viele nach dem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 nicht mehr glaubten, wurde auf der 21. UN-Klimakonferenz in Paris beschlossen. Der Vertrag trat am 4. November 2016 in Kraft.“
Nun zurück zu Kattowitz: Ziel war die Erarbeitung einer Art „Bedienungsanleitung“, eines „rulebooks“ für das historische Klimaschutz-Abkommen von Paris aus dem Jahre 2015. Ein Minimalziel wurde zwar erreicht, doch viele Punkte blieben nach wie vor offen und wurden gar nicht in das Abkommen mitaufgenommen. Selbst eine Verständigung auf einen Termin und neuen Ort musste verschoben werden, da der nächste eigentliche Ausrichter Brasilien verzichtet.
Klimakonferenz: Abkommen in letzter Minute – wie immer
Erst in der „Nachspielzeit“ haben sich endlich knapp 200 Länder auf ein Abkommen in Kattowitz einigen können und somit das Klimaabkommen von Paris 2015 gerettet. Vor dem Hintergrund einer sich auflösenden Weltgemeinschaft und dem Ausscheren der USA unter Donald Trump keine geringe Leistung! Doch im Hinblick auf die Erfordernisse des Klimaschutzes stimmt das Ergebnis eher nachdenklich.
Das „2-Grad-Ziel“ bleibt nach wie vor in weiter Ferne, denn es ist nicht gelungen, die Staatengemeinschaft dazu zu bewegen, sich noch anspruchsvollere CO2-Sparziele zu setzen. Dies aber wäre aufgrund der immer drängenderen Mahnungen der Klimawissenschaft absolut nötig gewesen. Hier sei z.B. auf den IPCC Sonderbericht des Weltklimarates vom Oktober 2018 hingewiesen. Dieser besagt, dass selbst eine Erwärmung des Weltklimas von 1,5 Grad Celsius noch zu viel wäre.
Wie das Ergebnis von Jugendlichen und Kindern, denen wir unsere Welt im aktuellen Zustand übergeben müssen, und die von den Folgen des Klimawandels am meisten betroffen sein werden, gesehen wird, zeigt die 15jährige Schwedin Greta Thunberg in einer beeindruckenden, nur knapp 4minütigen Rede in Kattowitz. Klicken Sie hier, um das Video anzuschauen. Es ist eine schallende Ohrfeige für uns alle!
Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.
Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.